Es ist Nacht. Dunkel. Ich muss durch den Flur laufen. Den schwarzen langen Flur. Angestrengt blinzele ich in die Dunkelheit. Schatten flimmern. In der Ecke hockt ein riesiges waberndes Monster und wartet nur, dass ich in sein Reich trete. Damit es mich kriegen kann. Und fressen. Oder mir die Haut abziehen. Wer weiß das schon. Mutig umklammere ich meinen Waschbären. Mein plüschiger Freund wird mich schon verteidigen. Aber vielleicht sind wir auch schnell genug. Noch einmal Luft holen und dann rennen!
So ging es mir als Kind und ich bin meinen Plüschfreunden immer noch für ihre Treue dankbar. Doch was wäre, wenn ich sie nicht gehabt hätte? Wenn der Gegenstand der Vertrautheit und Zuflucht auf einmal nicht mehr erreichbar gewesen wäre? Genau diese Frage bildet die Basis für die Geschichte meines Buches. Was passiert, wenn ein Kind seinen Plüschfreund verliert und auf einmal alleine den Gefahren der kindlichen Vorstellungskraft ausgesetzt ist. Wenn die Welt um es herum nicht mehr sicher erscheint und ihre Form verliert. Wenn es durch seine eigenen Ängste zum Gejagten wird und nur sein bäriger Plüschfreund vermag es aus den Klauen seiner eigenen grausamen Phantasie zu retten.